unlängst saß ich einfach nur da – und er brach über mich hinein. der schmerz, den die wenigsten als solchen kennen: wachstumsschmerz.
der schmerz, der zwei welten zusammenhält.
die alte und die neue. die, die wegbrechen möchte. und die, die noch nicht ganz existiert. der schmerz, der wie kleber versucht, zu halten, was längst nicht mehr passen will.
und als mir die tränen übers gesicht liefen, fragte ich mich:
warum spricht eigentlich niemand darüber, wie schmerzhaft es ist, zu wachsen?
wie anstrengend es ist, zu hinterfragen, was wir kennen.
wie viel kraft es kostet, in eine andere richtung zu gehen, als die, die wir gewohnt sind.
wie viel mut es braucht, etwas zu wählen, von dem wir nicht wissen, ob es jemals sein wird.
und genau deswegen öffne ich dieses feld – für mehr bewusstsein über jene phase zwischen zwei versionen.
für mehr stärke, dieser wandlung zu begegnen.
und mehr vertrauen, dass wir aus einem grund genau hier sind. niemals zufällig in so einer situation.
wachstumsschmerz ist etwas gutes.
er zeigt nicht nur, dass wir uns verändern – sondern, dass wir besser für uns wählen.
und letztlich: dass wir anfangen, uns selbst zu lieben. uns selbst immer wahrer zu erkennen.
und als ich dort am wasser saß und fühlte, lernte ich, diesen schmerz mit jeder träne mehr zu lieben. mit jeder träne nahm ich ihn würdevoller an.
je weniger ich mich wehrte, desto mehr konnte er mich heilen.
wie ein virus zog der schmerz einmal durch meinen körper – um mich dann wieder zu verlassen.
einmal mehr sammelte ich den beweis: schmerz vergeht.
doch die weite, die er hinterlässt, bleibt.
friedvoller. freier. und wahrhaftiger als je zuvor.